Der CSR-Circle zog fünf Jahre nach seiner Gründung 2011 Bilanz und feierte am Dienstag, den 5. April 2016 in der Labstelle Wien gebührend seine Erfolge. Drei Gäste erzählten über ihre Erfolge und vom Guten am Scheitern – Haya Molcho (NENI Gastronomie GmbH), Mag. Michael Pichler (Leiter Konzernpersonalwesen der bauMax AG) und Ali Mahlodji (Geschäftsführer whatchado GmbH).
33 Veranstaltungen mit 3000 TeilnehmerInnen, ausgezeichnet als Team bei den Nachhaltige GestalterInnen 2012 sowie 2014 von der UNESCO als Programm „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ – das istfür den CSR-Circle die Bestätigung, am richtigen Weg zu sein. Der gemeinnützige Verein, getragen von einem ehrenamtlichen Vorstand, beschäftigt sich seit fünf Jahren mit den relevanten Fragen rund um das Thema Nachhaltigkeit.

Wie kam der CSR-Circle überhaupt zustande?

Wie reagierte Peter Deutsch, Vorstand der Bonus Vorsorgekasse und Pensionskasse und Hauptsponsor seit Beginn, als Cornelia Dankl, seine Mitarbeiterin und CSR-Beauftragte, 2011 im Büro stand mit der Idee, einen CSR-Circle zu gründen. Deutsch: „Zuerst habe ich mir gedacht: Was denn noch?! Es laufen ja bereits schon unzählige CSR-Aktivitäten bei der BONUS und Concisa Gruppe. Heute zeigt sich, dass wir durch den CSR-Circle immer zu neuen Entwicklungen inspiriert werden. Unter anderem wurden wir schon zum dritten Mal von der ÖGUT für unser nachhaltiges Engagement sowohl in der Veranlagung als auch in unserem unternehmerischen Umfeld mit Gold ausgezeichnet.“

Powerleute an Powerplätzen

Nach diesem Motto stellte Dankl das Gründungsteam des CSR-Circle zusammen: Sandra Majewski, Roswitha Reisinger und Ernst Gugler. Die Ziele des CSR-Circle haben sich über die Jahre nicht geändert:

Nachhaltigkeit/CSR in ihrer ganzen Breite sichtbar machen.
Diskussionen auf hohem Niveau führen, lösungsorientiert und mit Leichtigkeit.
CSR in die Breite tragen.
Menschen und Unternehmen verbinden.

Es sei nach wie vor eine Herausforderung, sie zu erreichen, meint das Team. Der Erfolg des CSR-Circle liegt mit Sicherhheitt auch am Spirit des Teams und den unterschiedlichen Fähigkeiten der Vorstandsmitglieder.

Erfolg und das Positive am Misserfolg

Ein CSR Circle Abend geht nicht ohne Nachdenken: Drei geladene Gäste berichteten über ihr Verständnis von Erfolg und ihrem Umgang mit Misserfolg.

Haya Molcho (NENI Gastronomie GmbH)

Haya Molcho begann ihr Statement mit der Frage „Was ist Erfolg?“ Und beantwortete sie auch gleich für sich selbst: „Erfolg ist, dass ich heute hier stehe und Anerkennung für mein Tun erhalte.“ Erfolg ohne Anerkennung sei kein Erfolg. Beim Aufbau ihres Unternehmens sei natürlich einiges schief gelaufen. „Ohne Weinen gibt es kein Lachen.“ Man müsse einen Fluss durchqueren, den Wellen und Strömungen standhalten. Es sei wie bei einer Ehe. „Man lerne zu surfen“ wirft ihr Mann, Samy Molcho, ein. Wichtig sei, aus den Fehlern zu lernen, wie es besser und anders gehen kann.

Materieller Erfolg und Leistungsorientierung machen nicht glücklich meint sei. Acu wenn Menschen Fehler machen sind sie toll und sollen geliebt werden. Ein Mensch sei gut, auch wenn nicht alles gelingt, was er macht.

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„Wir brauchen einen anderen Umgang mit Erfolg: Misserfolge haben nichts mit mir persönlich zu tun. Eine Kurskorrektur bringt Schritt für Schritt weiter – bis Erfolg anerkannt wird.“

Ali Mahlodji (Geschäftsführer whatchado GmbH)

Ali Mahlodji knüpft an die Erfolgsdefinition von Haya an und beginnt mit drei Fragen: „Wer hier im Raum hat sich ausgesucht, wo er geboren wird? Wer hat sich seine Eltern ausgesucht? Wer kann entschieden, wann er stirbt?“ Der Anfang und das Ende des Lebens seien also Zufälle. Aber wir glauben, alles planen zu können. Es gehe darum, die Menschen wertzuschätzen und den richtigen Platz für sich selbst – er ist mittlerweile der Storyteller der Firma – zu finden. „Einmal Chef muss nicht immer Chef-Sein heißen: Als Führungskraft soll man verstehen, dass wir es nicht für uns alleine tun. Sondern für die Menschen und deren Familien.“

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Mag. Michael Pichler (Leiter Konzernpersonalwesen der bauMax AG)

Michael Pichler war bereits zwei Mal in leitender Funktion als sein Unternehmen zugesperrt hat:zuerst bei der Alpine und danach bei bauMax. Kann man in solchen Situationen überhaupt von Erfolg sprechen? Laut Pichler ja. Ihm ging es darum, die immateriellen Dinge weiterzugeben, die MitarbeiterInnen aus der Opferrolle in die Aktivität zu bringen. Die Ausgangssituation alles andere als einfach. bauMax hatte eine große Anzahl behinderte Menschen beschäftigt. Gerade das war von den Juristen für den Verkauf als sehr kritisch gesehen worden.

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Heute zeigt sich, dass der sorgsame Umgang auch wirschaftlichen Erfolg bringt: Es gab keine einzige Klage; alle Führungskräfte sind bis zum Schluss an Bord geblieben; alle Lehrlinge konnten vermittelt werden, und Obi wird das Behindertenprogramm fortführen. Pichler: „Es lohnt sich, Menschen in eine menschenwürdige Zukunft zu begleiten. Selbst in wirtschaftlich schlechten Zeiten soll es eine Frage der Haltung und nicht des Geldes sein.“

Anschließend fand, wie immer vernetzendes, anregendes Netzwerken statt. Dieses Mal auch musikalisch begleitet von Singer-Songwriter GuGabriel wie von den DJs von Face II Face.

Und: Kein Fest des CSR-Circle ohne Untersützung eines sozialen Zweckes: Euro 700,- wurden für ZUKI – Zukunft für Kinder gespendet. Danke den SpenderInnen!

Text: Roswitha Reisinger / Lebensart
Fotos: Martina Draper