Arkadi Jeghiazaryan ist Gründer und Geschäftsführer der Amlogy GmbH, einem jungen und innovativen Unternehmen das sich auf Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) spezialisiert hat.
Gemeinsam mit seiner Familie ist Arkadi als Flüchtling nach Österreich gekommen. Er und seine Familie wurden mit sehr vielen Hürden konfrontiert, die sie als Familie gemeinsam sehr gut meisterten. Nachdem er die Hauptschule abgeschlossen hatte, konnte er mit finanzieller Unterstützung ein Gymnasium besuchen. Nach der Matura hat Arkadi mit dem Studium der Rechtswissenschaft begonnen. Mit 19 hat er dann den Schritt in die Selbstständig gewagt.
Areeka ist ein neues Produkt der Amlogy GmbH, welches sich mit Bildung beschäftig. Areeka ist eine AR-Applikation, durch die Schulbücher belebt werden. Ziel dabei ist es, das Lernen einfach, effizient und vor allem nachhaltig zu gestalten.
Was treibt Dich im Leben an?
Ich möchte etwas verändern, besser gesagt bewegen. Dabei ist es wichtig die Dinge mit Leidenschaft anzugehen. Stets sich damit zu beschäftigen, was einem Spaß macht und keine Zeit im Leben verlieren.
Was macht Dich so ganz persönlich aus?
Meine Leben!
Wie bist Du nach Österreich gekommen und wie hat sich Dein Leben hier bis jetzt so gestaltet?
Ich bin als Flüchtling in Österreich angekommen, habe drei Abschiebungen überlebt und bin nun ein selbstständiger Unternehmer. Mein Leben hat sich sehr stark verändert. Meine Familie und ich wurden immer mit Hürden und Herausforderungen konfrontiert. Gleichzeitig lernten wir, dass es keine noch so große Herausforderung bzw. Hürde geben kann, die wir nicht meistern könnten.
Findest Du bei uns genug Unterstützung für all Deine Ideen?
Die Frage ist, was ist „genug“. Ich bin froh, dass es Menschen gibt, die wir mit unserer Idee und Umsetzung auch begeistern können. Ich finde auch, würden wir alles geschenkt bekommen, würden wir uns nicht so weiterentwickeln. Herausforderungen machen uns stärker.
Was macht für Dich den Reiz von Unternehmertum aus?
Dinge zu bewegen. Nicht nur darüber zu reden, sondern einfach machen. Unternehmertum bedeutet: umsetzen.
Auch wenn es Dich immer wieder auf die Schnauze haut.
Wie hast Du die Welt von Augmented Reality für Dich entdeckt?
Ich habe die Welt von AR durch einen Bekannten entdeckt, welcher heute zu den wichtigsten Partnern von Amlogy gehört. Mich hat sofort fasziniert, was man damit verändern kann. Wie man Bücher, Plakate, Flyer usw. beleben kann und dadurch einen Mehrwert schafft.
Warum hast Du dich auf Bildung als Anwendungsbereich für AR spezialisiert?
Wir sind zwar nicht nur in der Bildung unterwegs, aber Bildung ist ein großer Schwerpunkt. Als Flüchtling lernt man das Bildungssystem aus einer ganz anderen Sicht kennen. Nur wenn man diese Seite kennt, kann man sie auch verbessern. Ohne Sprachkenntnisse ein Fach wie Physik zu erlernen ist nahezu unmöglich. Weil das Verständnis fehlt.
Das war der Auslöser, wo wir uns gedacht haben: Bilder sagen mehr als 1000 Wörter. Wieso nicht die Bücher mit 2D bzw. 3D Animationen ausstatten? Wäre es nicht sinnvoll, wenn man die Inhalte auch auditiv in verschiedenen Sprachen (falls notwendig) erlernen kann? Wie wäre es, wenn ich mit den Planeten über mein Schulbuch interagieren kann?
Was kann man mit der Areeka App alles machen?
Man kann mit der Areeka-App Bücher zum Leben erwecken. Dabei „scannt“ man die gekennzeichneten Buchseiten mit der App. Schon wird das Buch belebt und es entstehen 3D Animation, mit denen ich interagieren kann. Die Animationen beziehen sich vor allem auf die geschriebenen Inhalte im Buch.
Wer sind Deine Partner und wie habt ihr Euch kennengelernt?
Momentan haben wir einen sehr wichtigen Partner: Arloopa Inc. Dieser unterstützt und begleitet uns von Anfang an Seite an Seite. Mit der Zeit entwickelten sich mehr und mehr Partnerschaften, unter anderem auch mit Morawa. Diese unterstützen uns beim Druck und Vertrieb unserer eigenen Bücher.
Ganz allgemein, ist Österreich ein StartUp freundliches Land?
Je nachdem mit welchen Ländern man es vergleicht. Meiner Meinung nach werden Jungunternehmer gut unterstützt in Österreich. Viele erkundigen sich nur nicht bzw. nehmen die vorhandene Unterstützung nicht in Anspruch.
Was braucht´s insgesamt an Unterstützung für vielfältiges Unternehmertum?
Das wichtigste ist, dass man ernst genommen wird. Viele möchten mit StartUps nicht zusammenarbeiten, weil sie Angst haben das diese scheitern könnten.
Wenn Du einen Wunsch für die österreichische StartUp Landschaft hättest, wie würde der ausschauen?
Offen sein und miteinander reden! Es gibt nichts Schlimmeres für mich, wenn man „Angst“ hat, die eigene Idee könnte jemand anderer umsetzen. Das ist meiner Ansicht nach Bullshit. Weil die eigene Idee sowie sie im Kopf (oder im besten Fall schon als Konzept auf Papier) sind, einem niemand wegnehmen kann. Und ja, man muss sich auch bewusst sein, dass wenn man an einer genialen, innovativen Lösung arbeitet, welche die Welt verändern wird, gibt es mindestens 10 andere auf dieser Welt die dasselbe denken.
Was würde der Welt abgehen, wenn es Dich nicht geben würde?
Das weiß ich nicht, wird sich erst weisen, wenn es soweit ist.
Wer baut Dich auf, wenn es einmal nicht so klappt?
In erster Linie meine Familie! Dann gibt es auch einen Mentor der mich immer wieder aufbaut. Und ich wache jeden Tag auf und lerne aus den Fehlern, die ich gestern gemacht habe.
Dabei geht es nicht darum, sich lange damit zu beschäftigen wieso man etwas nicht richtiggemacht hat. Sondern darum zu versuchen das Beste draus zu machen und keine Zeit zu verlieren.
Was sagen eigentlich Deine Freunde, Dein Umfeld, Deine Familie zu diesem Engagement?
Sie finden es genial!! Sind meine Unterstützer #1.
Hast Du für unsere LeserInnen eine Buchempfehlung?
20.000 Meilen unter dem Meer von Jules Verne.
Wen sollten wir noch für „way to passion“ interviewen?
Greg Wallner, Co-Founder von Jingle! 🙂
…gibt es sonst noch Geschichten, Erfahrungen die Du uns erzählen willst?
Ich möchte nur, dass alle aufhören Fehler bei sich selbst zu suchen, wenn sie etwas nicht schaffen. Blickt nach vorn, gebt niemals auf und seid für einander da.
Einer für alle, alle für einen!
Carpe Diem!