Am 29. Juni 2016 findet Österreichs erste Jobmesse für geflüchtete Menschen im Wiener Museumsquartier statt. In Zusammenarbeit mit rund 50 Unternehmen – darunter AMS Wien, Wirtschaftsagentur Wien, REWE International AG, Spar, Ströck, T-Mobile, Beavr, Simacek, Gebäudereinigungsakademie uvm. – hat der Verein “Chance Integration” das neue Veranstaltungskonzept ins Leben gerufen.
Ziel der Initiative ist es, motivierten und qualifizierten arbeitsberechtigten Geflüchteten eine Chance am heimischen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. “Die Integration der Flüchtlinge muss über den Arbeitsmarkt laufen. chancen:reich ist ein Knotenpunkt für Geflüchtete, Organisationen und Unternehmen; ein erster Meilenstein auf dem Weg in ein geregeltes Arbeitsleben. Wir möchten dabei helfen, geflüchteten Menschen Chancen und Unternehmen Mehrwert durch einen neuen Bewerberpool zu bieten”, so Messe-OrganisatorInnen Stephanie Cox und Leo Widrich. Die Messe richtet sich vor allem an Personen mit positivem Asylbescheid und subsidiärem Schutz, denen der Zugang zum Arbeitsmarkt frei steht. Der Eintritt ist kostenfrei.

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Die beiden OrganisatorInnen: Leo Widrich und Stephanie Cox

Umfangreiches Programm – Workshops, Impulsvorträge, Bewerbungstrainings uvm.

Der Weg zum Job ist mit Fragen sowie kulturellen Feinheiten und Wissenslücken gepflastert. Antworten dazu gibt das umfassende chancen:reich-Veranstaltungsprogramm, das neben Vorträgen, Messeständen und Roundtables aus praxisbezogenen Angeboten wie Workshops, Arbeitsrechtsberatung und Bewerbungstrainings besteht. An Informationsständen können MessebesucherInnen Näheres zu den Themen Existenzgründung, Anerkennung von Qualifikationen und Zeugnissen, Wohnungssuche und Nostrifizierung erfahren. ExpertInnen österreichischer Förderinstitutionen (AMS Wien, Wirtschaftsagentur Wien) und karitativer Organisationen geben fachkundige Auskunft. Mit über 50 Arbeitgebern und Ausstellern vor Ort bringt die Messe geflüchtete Arbeitssuchende und potenzielle, zukünftige Arbeitgeber direkt und unkompliziert zusammen.

Arbeitsplatz – Schlüsselfaktor der Integration

Derzeit sind 15.500 Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte beim AMS Wien vorgemerkt. Für das AMS Wien ist wichtig, dass geflüchtete Menschen so bald wie möglich wieder auf eigenen Beinen stehen und ihr Leben selbst in der Hand haben. Dazu gehört vor allem, rasch einer Arbeit nachzugehen, von der sie leben und in der sie sich entwickeln können. „Wir unterstützen diese Berufsmesse, weil wir das Anliegen teilen, Unternehmen als Kooperationspartner zu gewinnen – schließlich sind sie es, die die Jobs haben”, sagt AMS Wien-Chefin Petra Draxl. „Unsere Aufgabe ist es, Betriebe und Flüchtlinge zusammenzubringen. Wir fördern durch Deutschkurse, Kompetenzchecks, Arbeitstrainings und durch zielgerichtete Beihilfen für Unternehmen, die Geflüchtete einstellen.“ So übernimmt das AMS Wien in diesen Fällen bis zu fünf Monate lang die Hälfte der Lohn- und Lohnnebenkosten eines neuen Dienstverhältnisses. Draxl: „Seit Anfang 2016 hat das AMS Wien mehr als 1.000 Flüchtlinge an Wiener Betriebe vermittelt.“

Auch das Thema Unternehmensgründung wird am 29. Juni bei der Berufsmesse diskutiert, bietet der Weg in die Selbständigkeit doch eine weitere Möglichkeit für Geflüchtete, in Österreich Fuß zu fassen. Die Wirtschaftsagentur Wien bietet umfassende Informationen darüber, welche Unterstützung es gibt, wenn Menschen in Wien ein Unternehmen gründen wollen. “Wir wissen, dass viele Flüchtlinge in ihrer Heimat ein Unternehmen geführt haben. Wir wollen ihnen zeigen, dass es auch in Wien diese Perspektive gibt und sie unterstützen, ihr eigenes Unternehmen aufzubauen. Damit helfen sie nicht nur sich selbst, sondern es profitiert auch der Wirtschaftsstandort“, so Gabriele Tatzberger, Wirtschaftsagentur Wien, Leiterin Start-up Services.

 

Gemeinsam statt einsam

Gemeinsam statt einsam

Best Practice – Unternehmen profitieren und helfen

Geflüchtete in den Arbeitsmarkt zu integrieren ist eine große gesellschaftliche Herausforderung. chancen:reich, die 1. Berufsmesse für geflüchtete Menschen, bietet als erste große österreichische Initiative einen konkreten Lösungsvorschlag zur Integrationsthematik. Rund 50 heimische Unternehmen werden sich auf der Berufsmesse präsentieren. Viele der dort anwesenden Firmen haben die Chance, die Zuwanderung bringt, erkannt und eröffnen jungen AsylwerberInnen durch Lehrstellen neue Möglichkeiten. So intensivierte auch der chancen:reich-Partner, die REWE International AG ihr Engagement. Neben Deutschkursen, bietet das Unternehmen Lehrstellen speziell für junge Flüchtlinge. „Uns ist es wichtig, geflüchteten Jugendlichen durch Bildung und Beschäftigung eine Perspektive zu geben und sie aktiv an unserer Gesellschaft teilhaben zu lassen. Wir haben das erste Lehrlingsprogramm für Geflüchtete sehr erfolgreich gestartet und möchten die Erfahrungen nutzen, um das Angebot weiter zu intensivieren“, erklärt Johannes Zimmerl, Direktor Konzernpersonalwesen, REWE International AG.

Auch chancen:reich-Partner SPAR heißt neue ÖstereicherInnen willkommen. “SPAR ist ein Unternehmen, das keine Berührungsängste hat und bereits jetzt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 67 Herkunftsländern beschäftigt. Gerne engagieren wir uns für die Initiative chancen:reich und freuen uns auf neue Kolleginnen und Kollegen. Ich sehe darin einen wichtigen Baustein um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken”, betont SPAR-Geschäftsführer Alois Huber.

Für an der Messe interessierte Unternehmen gibt es noch ein paar limitierte Plätze, um bei der Initiative mitzuwirken und einen aktiven Beitrag zur Integrationsthematik in Österreich zu leisten.

chancen:reich – Österreichs 1. Berufsmesse für geflüchtete Menschen
29.6.2016, Museumsquartier Wien, Halle E+G, Hofstallungen, 9-17 Uhr
Der Eintritt ist kostenfrei.

Auszug der Aussteller-/Partnerliste:

AMS Wien, ADEG, Ärzte ohne Grenzen, B&C Privatstiftung, Beavr, BILLA, BIPA, Erste Bank, Gebäudereinigungsakademie, Handelsverband, MERKUR, Lenzing AG, Österreichische Post AG‎, PENNY, REWE Group, SPAR Österreich, Semperit AG, Simacek, Ströck, T-Mobile, Wirtschaftsagentur Wien, …
Medienpartner: APA

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