Thomas Berchtold, ein erfahrener IT- und Marketingprofi, setzt seinen Weg konsequent fort und hat 2022 die Geschäftsführung des Digital Campus Vorarlberg übernommen. Zuvor war er als Konzeptionist bei der internationalen Sportmarketingagentur WWP tätig, wo er für Marken wie Porsche und Intersport verantwortlich war. Vor dieser Position arbeitete er als Projektmanager für Großkunden bei der internationalen Werbeagentur „Montfort Werbung“. Berchtold war in den letzten beiden Jahren als Executive Director am Campus tätig und leitete gemeinsam mit Eva King die strategische Ausrichtung des Startups. Sein Fokus liegt auf der Entwicklung von Weiterbildungen für die Erwachsenenbildung und der Umsetzung von Projekten wie Digital Pioneers und dem Green Campus, wobei der wirtschaftspsychologische Aspekt, die Kunden und die zukünftigen Entwicklungen am Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft im Mittelpunkt stehen.
Was treibt Dich im Leben an?
Im Leben treibt mich stark der Sport an, aber auch neues Wissen und die stetige Entwicklung, persönlich als auch speziell mit den neuen digitalen Technologien fasziniert mich sehr. Stillstand ist für mich sehr schwierig, daher ist es wichtig im Bildungsbereich als auch selbst immer in Bewegung zu bleiben.
Du hast ja schon einige spannende berufliche Stationen hinter dir. Was hast du da für deine Entwicklung mitgenommen?
Den Großteil meiner beruflichen Karriere verbrachte ich bei internationalen Werbe- und Marketing Agenturen. Hier gab es oft wichtige Deadlines und einen etwas raueren Umgangston. Deshalb fühle ich mich speziell in der tertiären Weiterbildung sehr wohl, da der Mensch und die Weiterqualifizierung (Soft- aber auch Hardskills) im Fokus steht.
Seit einigen Jahre leitest du den digitalcampus Vorarlberg. Wie ist es dazu gekommen?
Das war reiner Zufall. Während der COVID -Pandemie erblickte ich eine Stellenanzeige bei der Arbeiterkammer Vorarlberg, auf die ich mich beworben habe. Mir ging es hier um Sicherheit da ich eine Familie gründete. Gelandet bin ich als Produktmanager beim Digital Campus Vorarlberg. Nach zwei Jahren an der Seite mit meiner Mentorin Eva King, war es dann so weit und ich durfte die Führung der Bildungseinrichtung übernehmen.
Im letzten Jahr hast du mit dem „Green Campus“ eine ganz besondere Initiative gestartet. Was macht der „Green Campus“?
Genau! Wir sind die erste Bildungseinrichtung in Vorarlberg, welche sich auf Ausbildungen für die Bekämpfung und Aufklärung des Klimawandels gestürzt hat. Anfangs war die Nachfrage etwas verhalten, doch die gesetzlichen Vorschriften drängen immer mehr Firmen in unsere Kurse. Aber auch Privatpersonen besuchen unsere Angebote.
Warum sind diese Angebote notwendig?
Um nachhaltig Gewohnheiten ändern zu können, muss auch verstanden werden wieso dies notwendig ist. Der Großteil der Bevölkerung kennt zwar die Problemstellung, jedoch nicht was alles dazu beitragen kann, der globalen Erwärmung entgegenzusteuern.
Was willst du damit erreichen und wen willst du damit ansprechen?
Wir wollen alle in Vorarlberg erreichen. Vor allem die Akteure des Landes. Speziell Unternehmen wollen wir dabei unterstützen, sich nachhaltig transformieren zu können.
Du beschäftigst dich ja sehr intensiv mit Fragen rund um Nachhaltigkeit und Green Marketing. Wie kann der Beitrag von Marketing zur notwendigen grünen Transformation ausschauen?
Da bist eher du der Profi. Ich denke, dass Unternehmen, welche sich anstrengen und sich jetzt schon mit dem Thema im eigenen Produkt- oder Dienstleistungssortiment auszeichnen, werden sich am Markt definitiv durchsetzen.
Du beobachtest die Entwicklungen rund um Nachhaltigkeit ja sehr genau. Wo stehen wir da jetzt?
Aus meiner Sicht sind wir noch sehr sehr weit weg, wenn wir uns die Entwicklungskurve anschauen. Das Zeitfenster für die Bekämpfung ist klein, daher ist es sehr wichtig die Bevölkerung langsam wach zu schütteln. Ich denke aber auch der technologische Teil zur Bekämpfung fehlt aktuell noch komplett. Es wird in Zukunft sicher Neuentwicklungen und Technologien geben, welche gegen die globale Erwärmung eingesetzt werden können. Beispiel die Technologie eFuel von Obrist
Wer ist da eigentlich besonders gefordert. Die Politik, Wissenschaft, Unternehmer, Konsument …?
Aus meiner Sicht sind es Politik, Wissenschaft und die Unternehmen, welche gefordert werden. Der Großteil der Bevölkerung wird das Konsumieren, was es am Markt gibt, und genau das sollte von den drei großen Akteuren gestaltet werden.
Drei Dinge die im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit sofort passieren müssen.
Erneuerbare Energien müssen stark gefördert werden. Co2 ausweisen auf allen Produkten. (Reisen, Urlaub, Auto, Nahrung, etc…) es geht wirklich um das in den Kopf der Leute zu bringen.
Drei positive Beispiele im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit.
Erneuerbare Energie, Öffentliche Verkehrsmittel, bewusste Ernährung.
Was kann jeder sofort tun?
Sich an genau an diesen drei positiven Beispielen zu orientieren.
Was macht Dich persönlich aus?
Ich denke, dass ich sehr flexibel, umgänglich und reflektierend bin.
Was würde der Welt abgehen, wenn es Dich nicht geben würde?
Innovative Bildungskonzepte beim Digital Campus 🙂 und natürlich ein sympathischer Chef.
Wie startest Du in den Tag? Gibt es „Rituale“ die Du umsetzt?
Gestartet wird mit einem Kaffee und als Taxifahrer für die Kinder in die KITA.
Hast Du für unsere LeserInnen eine Buchempfehlung, einen Web Tipp, einen Tipp für einen inspirierenden Platz, …?
Hier kann ich das Unternehmen Obrist empfehlen.
Wen sollten wir noch für „way to passion“ interviewen?
Ich denke, meine Chefin AK Direktorin Eva King ist sicher ein interessanter Interviewpartner
Zu guter Letzt: Kurze Fragen – kurze Antworten!
Zick-Zack Lebenslauf oder geradlinige Karriere?
Geradlinig aus meiner Sicht.
Arbeiten bedeutet für mich
… Spaß zu haben, nur wo man sich wohl fühlt, kann man richtig leisten.
Leidenschaftlich gerne
… Tennis spielen.
Lieblingsort zum konzentrierten Arbeiten?
In der Schaffarei.
Auf meinem Smartphone Home Screen ist zu sehen …?
meine Familie.
Um abends abzuschalten …
… mein Laufband.