Das Herzensthema von Claudia Zinner ist die Landwirtschaft. Aufgewachsen im Waldviertel hat sie sich schon in ihrer Kindheit anstecken lassen und davon ist sie nicht mehr weggekommen. Nach einer landwirtschaftlichen Ausbildung und einem zusätzlichem Studium im Bereich Kommunikation war sie einige Jahre an der Seite von Spitzenpolitikern tätig. Heute ist sie Unternehmerin und hat das Kommunikationsbüro für Landwirtschaft und die Werbeagentur für Landwirtschaft WERTGEBEN.at gegründet. Claudia begeistert die Komplexität natürlicher Systeme und deren Zusammenhänge mit der Gesellschaft. Durch neue Zugänge und Sichtweisen möchte sie den unbeachteten Mehrwert und das Potential der Landwirtschaft wieder greifbar machen.

Du hast dich auf Kommunikation in der Landwirtschaft fokussiert. Wen unterstützt du mit deinen Leistungen und wie?

Ich unterstütze Menschen und Unternehmen in der Land- und Forstwirtschaft und entlang der Wertschöpfungsketten dabei, das Potential der Kommunikation für ihre Dienstleistungen und Produkte zu erkennen und erfolgreich anzuwenden. Mein Ziel ist es, ein neues bäuerliches Bewusstsein zu vermitteln, für eine zukunftstaugliche Landwirtschaft und deren Akzeptanz in der Öffentlichkeit. Denn gute Qualität von Dienstleistungen und Produkten ist mittlerweile eine Voraussetzung. Die Wertschöpfung von heute liegt in der Kommunikation.

In welchen Bereichen siehst du die größten Potentiale bei deinen Kund*innen?

Das größte Potential sehe ich in einer klaren und professionellen Positionierung von Produkten und Dienstleistungen meiner Kunden. In unserer reizüberfluteten Welt ist Positionierung Voraussetzung für jede Kommunikationsmaßnahme.

Was magst du an deiner Tätigkeit besonders gern?

Die Erfolge meiner Kunden.

Was begeistert dich an der Landwirtschaft?

Mich begeistert die Komplexität natürlicher Systeme und deren Zusammenhänge mit der Gesellschaft. Landbewirtschaftung ist aus einer Lebensnotwendigkeit entstanden. Sie ist das Fundament einer Gesellschaft auf der ihr Wohlstand aufbaut.

Warum ist es notwendig, Landwirtschaft zu kommunizieren?

In der Geschichte der Menschheit war es noch nie notwendig, Landwirtschaft zu kommunizieren. Das ist heute anders. Die praktizierende Landwirtschaft ist in rasantem Tempo beinahe vollständig aus den Köpfen der Menschen verschwunden und mit ihr der reale Bezug zur heimischen Lebensmittel- und Rohstoffherstellung. Wenn wir in Zukunft noch eine heimische Landwirtschaft mit Bäuerinnen und Bauern haben möchten, müssen wir den Wert der bäuerlichen Landwirtschaft sichtbar machen. In Zeiten der medial vernetzten Welt schafft nur authentische Kommunikation Wissen, Nähe, Akzeptanz und folglich wirtschaftliche Sicherheit für die Betriebe.

Was sind aus deiner Sicht aktuell die größten Herausforderungen in der Landwirtschaft?

Die Entfremdung und das Nichtwissen der nichtbäuerlichen Gesellschaft über den echten Wert der bäuerlichen Arbeit. Es muss zur Selbstverständlichkeit werden, dass wir in der Landwirtschaft professionell über den Wert der Arbeit hinter den Produkten und Dienstleistungen sprechen. Wer Landwirtschaft kommuniziert, schafft Transparenz für den Konsumenten und ein wirtschaftliches Potential für den eigenen Betrieb.

Welche Rolle spielen dabei Konsument*innen? Was können wir tun?

Natürlich eine wesentliche Rolle. Es gilt den Wohlstand und vieles, das wir als Selbstverständlichkeit sehen, kritisch zu hinterfragen. Es braucht Demut und ein Bewusstsein für die Komplexität der Zusammenhänge. Wer den Wert von z.B. heimischen Lebensmitteln kennt, wer weiß, wieviel Arbeit, Wissen und Zeit dahintersteckt, wird auch eher bereit sein, den wahren Preis dafür zu bezahlen. Ich wünsche mir, dass in unserer Freizeitgesellschaft der Blick auf das Wesentliche nicht verloren geht und lebensnotwendige Produkte und Dienstleistungen den Wert erhalten, den sie haben.

Braucht es mehr Bewusstseinsbildung für landwirtschaftliche Themen?

Ja, selbstverständlich und das rasch. Es ist an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen und den Wert der Landwirtschaft zu kommunizieren, um das Kulturgut, den Beruf und die bäuerliche Rohstoff- und Lebensmittelproduktion für unsere Gesellschaft sicherstellen zu können.

Warum hast du den Weg in die Selbstständigkeit gewählt?

Weil es mein Anspruch ist, Teil der Lösung zu sein und ich es als meine Verpflichtung sehe, einen Beitrag für unsere Gesellschaft zu leisten. Die Selbstständigkeit ist dabei das Mittel zum Zweck.

Wie geht es dir so als Unternehmerin?

Sehr gut.

Wer sind Deine wichtigsten Unterstützer?

Mein Netzwerk.

Was treibt Dich im Leben an?

Die Welt ein Stückchen besser zu machen.

Was sind so deine täglichen Herausforderungen?

Dass wir Kreativität, Lösungen und viele Ideen an starre Rahmenbedingungen anpassen müssen und so häufig ein „der beste Kompromiss“ gefunden werden muss.

Was macht Dich persönlich aus?

Der Mut, Neues zu beginnen.

Was würde der Welt abgehen, wenn es Dich nicht geben würde?

Der kleine Unterschied, den ich mache.

Wie startest Du in den Tag? Gibt es „Rituale“ die Du umsetzt?

Mit einem Frühstück.

Was braucht ein Tag, um perfekt zu sein?

Sinnvolle Taten.

Hast Du für unsere LeserInnen eine Buchempfehlung, einen webtipp, einen Tipp für einen inspirierenden Platz, ….?

Buchtipp: Schnelles Denken, langsames Denken von Daniel Kahneman,
Webtipp: www.wertgeben.at,
ein inspirierender Platz: „Geh in die Natur und du wirst alles besser verstehen.“ – Albert Einstein

Wen sollten wir noch für „way to passion“ interviewen?

Anna Zemann

Zu guter Letzt: Kurze Fragen – kurze Antworten!

Zick-Zack Lebenslauf oder geradlinige Karriere?
Zick-Zack

Arbeit bedeutet für mich …
… Probleme zu lösen und damit einen Beitrag für unsere Gesellschaft zu leisten

Leidenschaftlich gerne …
… bin ich Bäuerin

Lieblingsort zum konzentrierten Arbeiten?
Mein Büro

Auf meinem Smartphone Home Screen ist zu sehen …?
Das Symbol meines Logos.

Um abends abzuschalten …..
… lese ich