Bernadette Berndt wusste schon von klein auf, was sie wollte und setzte auch immer alles daran, das dann auch zu erreichen. Besonders wichtig waren für Bernadette die vergangenen 3 Jahre, da sie sich in dieser Zeit stark veränderte und ihre Ausbildung den Schritt in die Selbstständigkeit ermöglichte. Sie freut sich auf alles, was ihr auf dem Weg in die Zukunft so begegnet.

Wie bist du zur Lebens- und Sozialberatung gekommen?

Nach 12 Jahren als Kellnerin war da so dieses Gefühl, dass ich gern eine Veränderung hätte in meinem Leben. Genauso war mir klar, dass ich mich mit 60 nicht mehr als Kellnerin sehen würde und da begann der Aufbruch nach etwas Neuem Ausschau zu halten. Zuerst dachte ich, dass ich die Ausbildung zur Masseurin machen möchte, doch das war dann doch nicht stimmig. Dann wurde ich auf das il-Institut aufmerksam und die Ausbildung zur Lebens- und Sozialberaterin. Nach dem Infoabend war ich Feuer und Flamme dafür und wusste, dass es genau das war, wonach ich gesucht hatte. Somit begann ich im Jänner 2018 meine Ausbildung und schloss diese im Dezember 2020 erfolgreich ab.

Wer sollte sich an Lebens- und SozialberaterInnen wenden?

Menschen, die das Gefühl haben, dass es ein Thema/Problem gibt, wo sie selbst schon alle möglichen Varianten durchdacht haben und doch zu keiner Lösung finden. Wenn sie sich eine Veränderung wünschen und glauben, dass sie es nicht schaffen oder es keine Möglichkeit gibt dafür. Genau hier setzen Lebens- und SozialberaterInnen an. Durch gezielte Fragestellungen (und auch andere Interventionen) wird es den KlientInnen möglich, neue Perspektiven und Blickwinkel zu bekommen und somit wieder selbstwirksam ihr Leben zu gestalten.

Inwiefern gibt es noch Vorbehalte? Erlebst du psychische Gesundheit als ein Tabu-Thema?

Ich denke, dass es in unserer Gesellschaft nach wie vor noch nicht zum Alltäglichen gehört, ein Coaching in Anspruch zu nehmen. Meist ist es so, dass die Leute denken, dass sie eh selbst mit ihren Problemen fertig werden und auch gar nicht an die Möglichkeit eines Coachings denken. Durch meine persönliche Erfahrung kann ich sagen, dass ich selbst vor meiner Ausbildung auch nicht auf diese Idee gekommen bin. Mittlerweile ist es so, dass, wenn ich ein Thema habe, wo ich nicht weiterkomme, ich mir relativ rasch einen Termin für ein Coaching ausmache, weil mir nun bewusst ist, dass es mir guttut und dadurch Weiterentwicklung möglich ist.
Prinzipiell ist es leider auch noch nicht ganz „normal“ es sagen zu können, wenn man psychische Probleme hat und doch sehe ich, dass in diesem Bereich sehr viel Aufklärungsarbeit geleistet wird, um es zu „enttabuisieren“. Das finde ich sehr wichtig, denn psychische Gesundheit geht uns alle an und je mehr Menschen offen mit diesem Thema umgehen, desto leichter wird es in der Gesellschaft darüber zu sprechen. Vielleicht ist es in ein paar Jahren normal zusätzlich zu „Hey, gehst du ins Fitnessstudio?“ auch „Wie gehts dir seit deinem letzten Coaching Termin?“ zu fragen.

Wie begleitest du Menschen? Was macht deine Beratung aus?

Ich begleite Menschen in Form von Coaching nach dem Provokativen Ansatz, lösungsorientierter Beratung und Aufstellungsarbeit. Authentizität, Humor und Empathie sind für mich die Grundpfeiler jeder Coachingeinheit. Was mich und somit meine Beratung ausmacht, ist,
– dass ich Dinge klar anspreche und nicht lange um den heißen Brei rede,
– dass ich authentisch bin, sehr einfühlsam und doch im richtigen Moment auch provokativ bin, sodass sich die Klient*innen dadurch selbst in den Hintern treten, um weiter zu kommen,
– dass ich Offenheit und Leichtigkeit ausstrahle und gut führen kann in den Gesprächen,
– dass ich stark den Fokus auf das Thema lenke und die Klient*innen nicht in Nebensächlichkeiten abdriften lasse, dies jederzeit in liebevoller Haltung ihnen gegenüber,
– dass ich unangenehme Themen auf angenehme Art anspreche und meine Klient*innen somit in neue Richtungen denken können und Lösungen für sich finden können.

Welche Tipps kannst du geben, um gut/ besser mit Herausforderungen umzugehen?

Den festen Glauben daran zu haben, dass jede Herausforderung in unserem Leben – egal wie sie aussieht – für etwas gut ist und einen Sinn hat. Wir lernen und wachsen durch unsere Herausforderungen. Sie sind dafür da, um uns heraus-zu-fordern und aus uns heraus zu gehen aus alten Verhalten, Mustern und Denkweisen.

Was treibt Dich im Leben an?

Meine Liebe zum Leben, mein Glaube daran, dass jede*r von uns aus einem bestimmten Grund hier ist und eine Aufgabe zu erfüllen hat. Meine Liebe zu dem, was ich tue.

Warum hast du den Weg in die Selbstständigkeit gewählt?

Weil ich schon immer meine eigene Chefin sein wollte 😉

Wie geht es dir so als junge Unternehmerin?

Sehr gut, es ist ein schönes Gefühl für mich selbst arbeiten zu dürfen und nun erkenne ich umso besser die Bedeutung des Spruches „Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten“ (Konfuzius)

Wer sind Deine wichtigsten Unterstützer?

Mein Lebensgefährte, meine Mama, meine Freunde und meine LSB-Kolleginnen. Und natürlich mein Hund 🙂

Was sind so deine täglichen Herausforderungen?

Ehrlicherweise kann ich das jetzt gar nicht so beantworten, da ich daran glaube, dass immer alles zur richtigen Zeit geschieht und sich dadurch alles täglich gut fügt.

Was macht Dich persönlich aus?

Meine humorvolle, aufrichtige und ehrliche Art. Mein ruhiges, vertrauensvolles und liebevolles Auftreten.

Was würde der Welt abgehen, wenn es Dich nicht geben würde?

Ich habe jetzt lange über diese Frage nachgedacht und komm zu dem Schluss, dass ich sie nicht beantworten kann, weil es mich ja Gott sei Dank derzeit auf der Welt gibt.

Wie startest Du in den Tag? Gibt es „Rituale“ die Du umsetzt?

Ich reibe mir nach dem Aufwachen meine Handflächen fest, um die Energie im Körper zu aktivieren, weiters klopfe ich mir ungefähr 10 Mal auf meine Thymusdrüse, diese stärkt das Immunsystem. Dann ist es relativ unspektakulär – duschen, Gassi gehen, frühstücken etc.

Was braucht ein Tag, um perfekt zu sein?

Momente, in denen ich einfach „sein“ kann, Momente, in denen ich glücklich bin, Momente, in denen ich spüre, dass das was ich mache, etwas Größerem dient und ich für meine Mitmenschen unterstützend wirken darf.

Hast Du für unsere LeserInnen eine Buchempfehlung, einen Web Tipp, einen Tipp für einen inspirierenden Platz, …?

Die Bücher von Christina von Dreien, The big five for life (John Strelecky), Radikal ehrlich (Brad Blanton).
Einen Musiktipp habe ich: SEOM – „Berufung“ oder „Licht“ – hört einfach mal rein
Geht in die Natur – da gibts Inspiration genug, wenn ihr die Augen und euer Herz offen haltet 😉

Wen sollten wir noch für „way to passion“ interviewen?

Thomas Vyborny – Fa. Coolergy
Claudia Janu – Sexualberaterin und Frauencoach
Rita Aschenbrenner-Lang – Impulse your life

Zu guter Letzt: Kurze Fragen – kurze Antworten!

Zick-Zack Lebenslauf oder geradlinige Karriere?
Bis vor Kurzem geradlinig, derzeit Zick-Zack mit mehreren Jobs gleichzeitig.

Arbeit bedeutet für mich …
… meine Liebe und Zeit in etwas Sinnstiftendes zu verwandeln.

Leidenschaftlich gerne …
… esse ich.

Lieblingsort zum konzentrierten Arbeiten?
Das ist mein Coachingraum.

Auf meinem Smartphone Home Screen ist zu sehen …?
Ein Foto von meinem Lebensgefährten und mir (und einige Apps).

Um abends abzuschalten …
… schau ich einfach fern.