„Ich bezeichnen mich selbst als introvertierten Menschen“, so Vlad Gozman über sich. Vlad begibt sich proaktiv konstant in unberechenbaren öffentlichen Situationen um immer aufs Neue zu lernen und sich selbst zu überwinden. Über die Zeit hinweg hat er erfahren, dass Selbstironie in diesem Sinne ein mächtiges Hilfsmittel ist und er versucht es auch dementsprechend zu meistern.

Während seiner Amtszeit als Associate bei der Startup Factory i5invest hat Vlad Gozman das Unternehmen Adspired Technologies mitgegründet, wo er im ersten Jahr die Geschäftsführung gemacht hat und sich um die Produktentwicklung von adverity, eines revolutionären Business Intelligence Tools für Media Agenturen und Werbetreibende kümmerte. Parallel entwickelte Vlad die TEDxVienna Community und baute sie mit dem fantastischen Einsatz eines großen Teams als Eventreihe von TEDx aus. Darüber ist Vlad auch gründendes Vorstandsmitglied bei Austrianstartups, wo er konkret für die Stammtische zuständig ist und mit einem kleinen, aber wunderbaren Team alles, von thematischer Ausrichtung und Speaker bis hin zur Organisation abwickelt.

Welche Leidenschaft (was motiviert dich) treibt dich an?

Die Zukunft hat mich schon immer fasziniert. Und die Tatsache, dass wir diese heutzutage aktiv mitgestalten dürfen in so einem Ausmaß, dass wir zeitnah die konkreten Auswirkungen unserer Handlungen miterleben können ist verblüffend. In diesem Kontext suche ich immer die Nähe zum Neuen, zur Innovation.

Was begeistert dich bei der TEDx Geschichte so?

Die Möglichkeit einen Rahmen für die Vorführung neuer Denkansätze und Innovationen zu schaffen und dann die Reichweite der TED-Brand zu nutzen um weltverändernde Ideen global zu streuen. Wenn Ideen zusammkommen und Sex haben wird die Zukunft geboren. Mit der positiven Ausrichtung von TEDx leisten wir einen kleinen Beitrag damit diese besser für uns alle wird.

Wann hast du deine Leidenschaft für Entrepreneurship entdeckt?

Ich habe fast 3 der 4 Jahre meines Studiums Vollzeit gearbeitet und nachdem ich meine Diplomprüfung trotzdem bestanden hatte, habe ich meinen damalig gut bezahlten Job gekündigt und mein erstes Unternehmen gegründet. Kurz danach das Zweite. Das war Ende 2007.

Du bist ja ein Mensch, der immer wieder an neuen Projekten und Ideen arbeitet. Was treibt dich dabei an?

Einerseits ist es die ständige Suche nach Novum, andererseits die Angst vor Stillstand. Oder vielleicht ist es eh ein und dasselbe. Ich möchte zudem sicher stellen, dass ich das mache woran ich glaube und dass meine Fertigkeiten optimal eingesetzt werden.

Warum gerade diese Herausforderungen?

Es macht ja auch riesig Spass immer wieder mit den neuesten Trends konfrontiert zu werden und sich mit spannenden Leuten zu umgeben, die dieselben Triebe haben. Ich will mir auch beweisen, dass ich etwas zur gesellschaftlichen Weiterentwicklung beisteuern kann, so klein dieser Beitrag auch sein mag. Mich plagt ab und zu die Sorge nicht passiv zu werden. Der Neustart ist eine probate Medizin gegen Passivität.

Wo findest du den Raum um deine Leidenschaft ausleben zu können?

Die Tatsache, dass ich an mehreren Projekten gleichzeitig arbeite bringt Abwechslung mit sich. Und dies nicht nur was Tätigkeiten angeht, sondern auch bezüglich Umfeld. Die unterschiedlichen Teams haben aber einige gemeinsame Nenner – sie sind geformt aus tatkräftigen Personen mit einem Hang für neue Ansätze. Die physischen Räume in denen ich den Hauptteil meines Alltages verbringe und die mich kreativ anspornen sind das alte Backsteinhaus im 5. Bezirk, wo das Büro von Adspired untergebracht ist, der Sektor5, das Impact HUB, das Screenagers Büro mit der wunderbaren Dachterasse im 6. Bezirk oder einige Kaffeehäuser wie Phil, das Möbel oder die Kantine im MQ, wo TEDxVienna in 2010 als Gekritzel auf einem Taschentuch angelaufen ist.

Worauf verzichtest du, um deine Leidenschaft ausleben zu können?

Auf das konventionelle soziale Korsett, mit all den Vor- und Nachteilen die es mit sich trägt.

Wer sind deine wichtigsten und stärksten Unterstützer?

Meine Familie.

Wohin wird dich deine Arbeit noch bringen?

In unabsehbaren Situationen. Hoffentlich.

Hast du Tipps für unsere LeserInnen?

Zeit ist wahrscheinlich das Wertvollste was wir haben. Es ist hochgradig begrenzt und verrinnt zügig. Macht das meiste draus.

Hast du einen Wunsch?

Mehrere. Einer wäre beispielsweise sehen zu können wie sich Menschen unterschiedlicher Werdegänge in größeren Gruppen verhalten würden wenn sie befreit von finanziellem Druck wären.

fotocredits © Österreichischer Integrationsfond