Hannes Offenbacher – leidenschaftlicher Neudenker und Bergsteiger – kommt aus der Steiermark und lebt nach 8 Jahren Wien aufgrund seiner Liebe zu den Bergen in Innsbruck. 2002 hat er ein europäisches Netzwerk für die Absolventen des globalen Entrepreneurship Programms von Junior Achievement ins Leben gerufen. Das war dann auch gleich der Grundstein von SCHUMBETA. Er ist u.a. Mitglied des Fach-gremiums des T-Mobile Umwelt & Nachhaltigkeitsfonds und schreibt für diverse Medien Artikel über Innovation & Unternehmertum. Hannes zählt im deutschsprachigen Raum zu den zentralen Vordenkern für nachhaltiges Entrepreneurship. Und noch eins, Hannes ist Vorstandsvorsitzender der Akademischen Sektion Wien des Alpenvereins.

Mit SCHUMBETA vernetzt Hannes seit 2007 Familienunternehmen mit innovativen Köpfen aus Technologie, Kreativwirtschaft und Forschung – um Wissensaustausch, Kooperationen und gemeinsame Projekte zu provozieren.

Was treibt Dich an?

Eine unendliche Neugier die ich schon als kleiner Steirerbub hatte, die Lust komplexe Dinge verstehen und gestalten zu können und die Freude am Manifestieren von Ideen. Und: Guter Filterkaffee.

Wann hast Du die Leidenschaft für Entrepreneurship entdeckt? Hat es dafür einen bestimmten Auslöser gegeben?

Ich kam in meiner Schulzeit durch Zufall in ein US-amerikanisches Programm zur Förderung von Entrepreneurship – Junior Achievement – bei dem Schüler echte Minifirmen gründeten. Ich gewann damals mit meinem Team den abschließenden Österreich Wettbewerb und traf deswegen in Moskau andere Europagewinner und in Chicago die besten aus 90 Staaten der Welt. Das hat mich damals energetisiert und nachhaltig aus meinem sozialen Milieu geschossen (wo niemand UnternehmerIn war) und es war klar, dass es nur dieser Weg sein kann.

Welchen Stellenwert nimmt das Themenfeld Entrepreneurship bei Dir ein?

Den Wichtigsten. Unternehmerisches Denken und Handeln sehe ich als Basis für eine Gesellschaft, die vor vielen Herausforderungen steht und deswegen neue Lösungen entwickeln und umsetzen muss.

Bei deinen Projekten, Initiativen versuchst du immer Nachhaltigkeit mit Entrepreneurship zu verbinden. Was liegt diesem Gedanken zu Grunde?

Entrepreneurship ist von zentraler Bedeutung für die Gesellschaft – WENN – es auf nachhaltigen Werten jenseits von plumper Gier gründet. Auf der börsennotierten Konzernebene, wie auch auf der Venture Capital finanzierten Startup Szene dreht sich alles primär um den Shareholder Value. Das ist nichts Böses, aber es ist keine Blaupause für eine global vernetzte und regionale verankerte Wirtschaft, die den Menschen – und nicht nur wenigen – dient. Trotzdem bin ich überzeugt, dass es den / die InhaberIn braucht, um Innovation gegen Widerstände, mit Risiko und überdurchschnittlichen Investment von Zeit und Energie, durchzusetzen und Unternehmen aufzubauen.

Du bist ein ganz besonders neugieriger Typ und auch immer offen für Veränderungen, Spinnereien. Was reizt Dich so sehr an Veränderung?

Es ist wohl weniger die Veränderung, sondern mehr die Herausforderung und Freude des Gestaltens. Der Status Quo langweilt mich rasch. Für mich steht immer die Praxis der Zukunft im Fokus und wie wir Systeme verbessern können.

Woher nimmst Du die Kraft für Deine Umtriebigkeit?

Von den Bergen. Deshalb habe ich mich 2013 auch dazu entschieden, mein Basislager in Innsbruck aufzuschlagen – auch wenn ich natürlich die Kreativität und Diversität von Metropolen liebe. Die unmittelbare Nähe zur Bergnatur und den Luxus auch vor dem Büro am Berg Sport machen zu können, ist für mich unschlagbar und Kraftquelle.

Was beschäftigt Dich derzeit am meisten?

Die Herausforderung, Schumbeta für die Expansion in andere Städte vorzubereiten (aktuell Wien & Innsbruck) und zu einem Inkubator von unternehmerischen Projekten und Kooperationen auszubauen, die etwas besser machen. Wir müssen mehr Wirkung erzielen.

Was würde der Welt abgehen, wenn es Dich nicht geben würde?

Ein treuer Bahnkunde und Weintrinker *lacht*

Was treibt Dich an immer wieder neue Projekt zu starten?

Die Qual des Phantasievollen sind die unendlichen Möglichkeiten.

Wo findest Du den Raum um Deine Leidenschaft ausleben zu können?

Ich habe mir den Raum immer selbst geschaffen. Auch eine Triebfeder für meine Projekte. Schumbeta entstand genau aus diesem Grund – weil ich 2007 keine Szene fand, wo Unternehmertum, Nachhaltigkeit und Innovation interdisziplinär vernetzt wurde.

Worauf verzichtest Du, um Deine Leidenschaft ausleben zu
können?

Auf die angebliche Sicherheit eines 8-5 Jobs, der heute auch schon oft ein schlecht bezahlter All-in Vertrag ist.

Was ist eigentlich das Schönste bei Deiner Arbeit?

Die Freiheit von strukturellen Zwängen. Das öffnet viele Möglichkeiten für eine andere Art von Leben, das in meinen Augen viel näher an der Natur des Menschen ist und eben nicht zwischen der bösen Arbeit und der Freizeit eine radikale Trennlinie zieht. #worklifebalance

Wer sind Deine wichtigsten und stärksten Unterstützer?

Meine Geschäftspartnerin Nicole Arnitz ist bereits 10 Jahre lang meine Gefährtin und inzwischen Teil der Familie. Mentoren hatte ich nie wirklich, bleibt aber ein Ziel für das neue Jahr.

Wer baut Dich auf, wenn es einmal nicht so klappt?

Eine fordernde Bergtour auf einen Gipfel. Da gewinnt man Abstand zu den kleinen und größeren Schwierigkeiten des Lebens und gewinnt Demut und Erhabenheit zurück.

Wohin wird Dich deine Arbeit noch bringen? Gibt es noch geheime Projekte?

Selbstverständlich. 2017 wird vieles ausgerollt, an dem wir die letzten 2 Jahre gearbeitet haben. Schumbeta wie auch Mehrblick werden im 10 Jahr in eine neue Phase eintreten, auf die wir uns sehr freuen. Mehr kann man auf Facebook oder im Newsletter erfahren 😉

Wie gelingt es Dir Menschen für Deine Leidenschaft zu begeistern?

Offen über Ideen, Motive und Ziele sprechen. Schumbeta ist ja nicht nur eine Anlehnung an „Josef Schumpeter“, sondern auch an den Begriff der „Beta Version“, den Webdienste geprägt haben, als sie quasi mit unfertigen Prototypen in die Öffentlichkeit gingen. Ein Prinzip, dass wir viel stärker leben sollten. Die Angst vor Ideendiebstahlt ist zu 99% unbegründet.

Was sagen eigentlich Deine Freunde, Dein Umfeld, Deine Familien zu diesem Engagement?

Manche wundern sich, mit was ich mein Geld verdiene *lacht*. Meine Kundenprojekte mit Mehrblick waren aber bis heute auch wenig präsent. Auch das wird sich 2017 ändern. Meine Familie liest inzwischen fleißig auf Facebook und in meinem Blog mit, was ich so treibe und feuert mit digital an

Hast Du Tipps für unsere LeserInnen?

Ja – den Umgang mit der Zeit und dem Medienkonsum kritisch zu hinterfragen und schädliche Routinen zu eliminieren. Zu lesen in meinem aktuellen Artikel „2017 – kann – grandios werden.“

Hast Du einen Wunsch?

Das die Massenmedien ihre Negativspirale durchbrechen (oder wir sie stärker ignorieren) und die Gesellschaft ihren Optimismus und die Freude am Fortschritt wiederfindet. Wenn wir in Angst und Pessimismus gelähmt sind, wird es für die politische und gesellschaftliche Entwicklung gefährlich.

Hast Du für unsere LeserInnen einen Buchempfehlung, einen webtipp, einen Tipp für einen inspirierenden Platz, …?

Weniger Facebook – mehr Medium.com, oder / und wieder Bücher in die Hand zu nehmen, wie zum Beispiel „Die Kunst ein kreatives Leben zu führen“.

Wen sollten wir noch für „way to passion“ interviewen?

Ambros Gasser von ASI Reisen wäre ein interessanter Gesprächspartner.