Larisa Stanescu beschäftigt sich seit 5 Jahren mit Online Marketing. Larisa trifft man oft in Hipster-Lokalen aber auch in Wiener Beisln. Sie ist von Technologie und Humor fasziniert. Erst vor kurzem hat Sie die Liebe zu Videogames entdeckt. Am leichtesten erkennt man Larisa an der ständig wechselnden Haarfarbe.

Und unter anderem betätigt sich Larisa bei zwei sehr interessanten Organisationen. Girls n’ Code ist eine Initiative, die Frauen an das Thema IT/Coding heranführt. Es werden Workshops und Tutorials angeboten, in denen man Programmieren lernt. SmartNinja ist die erste Programmierschule in Österreich, in der aktuelle IT-Skills unterrichtet werden.

Was treibt Dich an?

Mich treiben Personen an die etwas bewegen, denn sie gehen für mich mit gutem Beispiel voran. Aber auch Kunst in allen Formen, weil sie mich gedanklich an Orte bringt an denen ich noch nicht war. Die motivierten TeilnehmerInnen in unseren Kursen, die enorme Lernfortschritte machen. Und die Wut, die manchmal in mir aufsteigt, wenn etwas nicht so funktioniert wie ich möchte.

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Wann hast Du die Leidenschaft für’s Programmieren entdeckt?

Gleichzeitig mit meiner Leidenschaft für Feminismus. Zusammen mit Eva habe ich an einer Webseite gebastelt. Je mehr Tutorials und Anleitungen wir suchten um mit unserem Projekt voranzukommen, desto schärfer wurde unser Blick auf das Ungleichgewicht in der IT-Szene. Jede gelungene Änderung auf unserer Webseite hat uns motiviert das Gelernte weiter zu teilen. Wir wollen, dass andere Frauen ähnliche Erfolgserlebnisse genießen und sich dabei empowered fühlen!

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Was fasziniert dich dabei?

Wie man mit etwas Geduld die eigenen Vorstellungen umsetzen kann. Oft funktioniert eine Idee nicht wie man sie sich beim ersten Versuch vorstellt. Wenn man aber die Frustration mehrerer erfolgloser Versuche überwindet, findet man die gesuchte Lösung. Und dieser Moment, in dem man die Lösung findet, ist einfach verblüffend und sehr belohnend.

Was sagt denn das „männliche“ Umfeld zu deinem Engagement?

Wir haben sowohl von Männern als auch von Frauen sehr viel Unterstützung bekommen, wofür ich sehr dankbar bin.

Gibt´s für dich eine „weibliche“ Seite der Technik?

Nein. Derzeit wird Technik primär von Männer-Teams gestaltet. Die Erwartungen und Bedürfnisse von Frauen werden dabei zu wenig beachtet. Daraus entstehen bei vielen Frauen gewisse Berührungsängste für Technik. Diese offenbaren sich in klassischen, aber dennoch falschen Aussagen wie: “Technik/ Programmieren/ Mechanik etc. ist nichts für mich! Es ist langweilig und kompliziert und ich kann damit nichts anfangen”. Das hat mit gesellschaftlichen Entwicklungen, Machtverhältnissen und fehlender Gender-Aufklärung zu tun und weniger mit der Technik an sich. Ich wünsche mir Gadgets, Apps, Tools, die von diversen Teams entworfen und realisiert werden.

Glaubst du das Frauen technische Herausforderungen anders angehen?

Ich glaube, dass Frauen derzeit noch sehr zurückhaltend im Bezug auf Technik und ihre eigenen Fähigkeiten sind. Nichtsdestotrotz ist die Ambition und Neugierde genau so wie bei Männern vorhanden, vielleicht sogar stärker.

Bist Du ein neugieriger Mensch? Wenn ja, wie zeigt sich das konkret?

Ich versuche meine Neugierde zu pflegen indem ich mich regelmäßig aus meiner Komfortzone herausbewege. Ich gehe beispielsweise alleine auf Events, ich probiere gerne Sachen nach dem Motto “Schauen wir was passiert!” aus, ohne allzu viele Überlegungen im Vorhinein (was nicht immer vorteilhaft ist) anzustellen. Und ich beschäftige mich damit bessere Fragen stellen zu lernen.

Wie schauen deine derzeitigen Energietreiber aus? Welche Dinge, Erlebnisse, Personen motivieren dich täglich als Journalistin unterwegs zu sein?

Zum einen sind es die alltäglichen Geschichten über Ungleichheit und Diskriminierung, die mich so sehr ärgern, dass ich etwas unternehmen muss. Zum anderen sind’s unsere KursteilnehmerInnen, die sich so sehr über die Materie begeistern. Und nicht zuletzt ist es auch mein Wunsch nach Selbstbestimmung, der meine Vorhaben weitertreibt.

Du bist ja auch sehr intensiv in der Welt der „Start-ups“ engagiert. Was fasziniert Dich am Thema Entrepreneurship besonders?

Am meisten bewundere ich die Leute, die täglich aufstehen um ihre Idee zu realisieren obwohl sie nie sicher sein können, dass diese jemals aufgehen werden. Sie opfern ihre Zeit und riskieren ihr persönliches Wohlbefinden um Lösungen für andere zu entwickeln. Es ist ähnlich wie beim Programmieren, denn sie geben nicht auf bis ihr Business zu laufen beginnt.

Die Welt der Start-ups ist ja sehr stark männlich geprägt. Was braucht es an Maßnahmen, Rahmenbedingungen, dass der Anteil der Frauen größer wird?

Ich bin ein großer Fan von Frauen-Quoten, denn nur so kann man schnell die großen Unterschiede zwischen Männer und Frauen-Anteil auf allen Levels etwas glätten. Gleichzeitig ist eine Aufklärung zum Thema Gender-Mainstreaming dringend notwendig. Nur so kann man verstehen was an der Startup-Kultur, in der Kommunikation etc schief läuft und die internalisierte Diskriminierung, die wir alle unbewusst betreiben, vermindern.

Was würde der Welt abgehen, wenn es Dich nicht geben würde?

Nicht viel, denn die Welt dreht sich schneller als wir glauben.

Worauf verzichtest Du, um Deine Leidenschaft ausleben zu können?

Auf finanzielle Sicherheit und auf eine 5-Tage Woche, denn die Gedanken hören nie auf zu spinnen.

Was ist eigentlich das Schönste bei Deiner Arbeit?

Dass wir durch unsere Kurse einen Safe Space zum Fragen und Lernen schaffen! Viele Frauen trauen sich aus ihrer Comfort Zone heraus um Neues zu lernen und das empowert sie.

Wer sind Deine wichtigsten und stärksten Unterstützer?

Es gibt sehr viele Leute die mich im letzten Jahr unterstützt haben: Lucia von Gschickter Wein, Thomas von Blossom, Alexis aus dem Impact Hub oder Vlad von TEDxVienna um nur einige zu nennen. Aber am meisten habe ich mit Eva durchgemacht. Wir haben uns gemeinsam entwickelt und voneinander gelernt. Ich glaube, dass ich ohne sie diesen Weg nicht eingeschlagen hätte.

Wie gelingt es Dir Menschen für Deine Leidenschaft zu begeistern?

Begeisterung und Enthusiasmus sind so ansteckend wie Lachen und Humor.

Was sagen eigentlich Deine Freunde, Dein Umfeld, Deine Familie zu diesem Engagement?

Viele finden’s mutig und die meisten wollen etwas dazu beitragen.

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