Die Leidenschaft zur Kommunikation hat Kosima Kovar schon in der Schulzeit entdeckt. Am wirtschaftlichen Realgymnasium GWIKU18 konnte sie bereits erste Medienluft schnuppern. Ihre ersten Praktika führte sie zu Presse „und zum „ORF“. Mit 16 Jahren startete sie als Redakteurin, Cutterin und Allrounderin bei dem damaligen Start-up „whatchado“ ihre Karriere. Noch im selben Jahr wurde sie verantwortlich für die zielgruppengerechte Ansprache für McDonalds Österreich auf Facebook.

Ihren Bachelor „Kommunikationswirtschaft“ und ihren Master „Green Marketing“ bewältigte sie berufsbegleitend. In dieser Zeit durfte sie Erfahrungen bei mehreren Marketing Agenturen sammeln und war ebenso auf KundInnenseite im Marketing tätig. 2018 entschloss sich Kosima dazu ihr Wissen, welches sie durch ihre Ausbildungen und ihre Berufserfahrungen erwerben konnte, nur mehr Unternehmen im nachhaltigen Sektor bereitzustellen. Sie gründete die erste Full Service Green Marketing Agentur Österreichs: sgreening

Was machst Du gerade?

In der aktuellen Situation selbstständig zu sein ist kein einfaches Unterfangen. Dennoch versuchen wir das beste aus der Situation zu machen. Gleich zu Beginn der – ich möchte es nicht Krise nennen – neuen Herausforderung haben mein Team und ich die Initiative #togetherquarantine ins Leben gerufen. Hierbei ging es darum den Zusammenhalt in so turbulenten Zeiten zu stärken. Wir wollten die Menschen da draußen dazu motivieren das gemeinschaftliche Denken noch mehr in ihren Gedanken zu festigen. Deshalb haben wir Maßnahmen geplant wie jede einzelne Person ihr Know-how und ihre Leidenschaft anderen zur Verfügung stellen kann. Die virtuellen Happenings haben wir in in drei Kategorien gegliedert. personal development, social happiness und business improvement
Dazu zählten unter anderem Dankbarkeitskreise, Yoga Sessions, Diskussionsrunden zu den Themen Überfluss, Chancen gegen den Klimawandel, usw. und eine Reihe von Impulsvorträge in den Bereichen Gewohnheiten, Zero Waste, Biomimicry und vieles mehr. Das Ganze ging drei Wochen lang. Jetzt fokussieren wir uns wieder auf unser Daily Business!

Was bedeutet die Corona Krise für dich ganz persönlich?

First of all: Das Wort Krise finde ich persönlich ganz schlimm. Durch die Wortwahl können wir unser mindset stark beeinflussen. Deshalb nenne ich „Krisen“ und „Probleme“ gerne „Herausforderungen“. Denn was ich mit Herausforderungen automatisch verbinde ist: Dass wir sie bewältigen können. Das bedeutet Herausforderungen sind da um sich mit dem Thema zu beschäftigen und daraus zu lernen. Ich versuche stets immer alles positiv zu sehen und die möglichen Chancen die daraus entstehen. Ganz ehrlich muss ich sagen, dass es wesentlich einfacher ist den Fokus auf die Möglichkeiten zu legen, wenn man selbst von der aktuellen Situation nicht zu stark betroffen ist. Nun sind alleine in meinem Umfeld schon drei Personen von uns gegangen und zwei liegen aktuell im Krankenhaus. Da beginnt man dann über andere Themen nachzudenken – worauf es wirklich im Leben ankommt.

Inwieweit beeinflusst die Krise Deinen Job?

Anfangs gab es für unsere Branche ökonomisch einen kleinen Aufschwung, weil viele Unternehmen Hilfe bei der Kommunikation gebraucht haben. Oft kamen Fragen darüber wie stark man mit den KundInnen nun in Kontakt treten soll – was man kommunizieren soll und was nicht. Jetzt wo viele Unternehmen auf Kurzarbeit umstellen mussten wird es auch für uns zunehmend schwerer. Viele Projekte werden verschoben oder gar abgesagt, weil die KundInnen aktuell intern keine freien Kapazitäten haben. Unser Tipp ist: Jetzt auf keinen Fall aufhören mit den KundInnen zu kommunizieren. Jetzt wo alle zu Hause sind und sich das Mediennutzungsverhalten verändert hat ist es wichtiger denn je mit den KundInnen aktiv in Kontakt zu treten.

Was vermisst Du gerade besonders?

Die Nähe von geliebten Menschen. Ich denke so geht es den meisten Menschen. Einmal am Tag versuche ich in den Wald zu gehen, die kühle Luft auf meiner Haut zu spüren und den Duft von Erde und jungen Knospen zu inhalieren. Der Bezug zur Natur ist für mich essentiell um täglich zu funktionieren.

Wie gestaltest Du Deinen Tag?

Die aktuelle Zeit versuche ich zu nutzen um all meine – für mich – negativen Gewohnheiten abzulegen. Ich gehe früher schlafen – denn aktuell verpasst man wirklich nichts haha – und stehe früher auf. Mache zwei Mal am Tag Sport und koche jeden Tag zwei Mal frisch. Ich achte ganz stark auf meinen Körper und versuche meine innere Mitte zu finden. Dank des Einflusses besonderer Menschen in meinem Leben, habe ich begonnen zu meditieren und ein Dankbarkeitsjournal zu führen. Zudem miste ich meine gesamte Wohnung aus und spende jede Woche ein ganze Kiste. Die Zeit zu Hause, denke ich, dürfen wir alle für die Aktivitäten nutzen, für die wir uns sonst keine Zeit nehmen.

Kosima Kovar inmitten einer Start Up Diskussion

Auf Social Media habe ich bemerkt, dass viele Personen die aktuelle Situation als „Übergangslösung“ sehen und deshalb versuchen sich einfach irgendwie die Zeit zu vertreiben, bis das Ganze wieder vorbei ist. Nur denke ich, dass es so nicht passieren wird. Diese „Übergangslösung“ wird uns noch einige Zeit begleiten und wird wie es unser Bundeskanzler mehrmals formuliert hat zu einer „neuen Normalität“ werden. Deshalb finde ich, dass wir im Jetzt mit den neuen Gegebenheiten leben und nicht darauf warten sollten, dass alles wieder wird wie vorher.

Dadurch, dass viele Menschen es eben wie eine „Auszeit der Normalität“ sehen und versuchen sich – vor allem über Social Media – die Zeit mit Blödsinnigkeiten zu vertreiben anstatt das Leben zu leben habe ich für mich auch vorerst beschlossen alle meine privaten Social Media Accounts zu deaktivieren. Zudem war ein Grund für meine – nicht Social Distance sondern – Social Media Distance, dass ich mich selbst dabei ertappt habe in Postings zu denken. Was kann ich kochen, welchen Sport kann ich machen, welches Buch kann ich lesen um es zu posten. Das machen 9 Jahre Social Media Marketing mit dir. ? Dieses ständige im Außen leben ist so ungesund. Deshalb auch mein vorübergehender Social-Media-Detox. Jetzt koche ich das was ich essen möchte, mache den Sport, der mir gut tut und lese das Buch, dass mich interessiert. Ein überaus befreiendes Gefühl! Kann ich nur empfehlen!

Wie wird das Leben nach Corona für Dich ausschauen?

Wie erwähnt, denke ich nicht, dass es ein „plötzliches Ende“ geben wird. Das „danach“ wird schleichend kommen und ich versuche alle neuen positiven Gewohnheiten beizubehalten.

Welche Entwicklungen werden sich dadurch beschleunigen? In der Gesellschaft? In der Wirtschaft?

Das werden wir sehen, wenn es soweit ist. Niemand von uns kann die Zukunft vorhersagen. Wir sollten uns für mögliche Zukunftsszenarien vorbereiten aber dennoch nicht in der Zukunft oder in der Vergangenheit, sondern nur im Jetzt leben.

Kannst Du anderen mit Deiner Expertise helfen?

Wir bei sgreening arbeiten normal weiter sind für alle Fragen offen. Einfach eine Mail an willkommen@sgreening.io schicken!

Ein persönlicher Tipp.

Fokussiere dich auf die Chancen. Lebe im Jetzt. Finde deine Mitte und lerne dich selbst neu kennen.